Freitag, 5. Juni 2009

Fakt und Fiktion in Philip K. Dicks „Exhibit Piece“

Die Kurzgeschichte „Exhibit Piece“ spielt in den USA im 22. Jahrhundert, in welchem die Regierung Alles und Jeden kontrolliert. Diese Welt steht für die Realität. Der Angestellte Miller hingegen lebt mit seinen Vorstellung vom 20. Jahrhundert in einer Welt, die er sich selbst zurecht gebaut hat. Indem Miller die Absperrung zur Simulation der Welt im 20.
Jahrhundert überschreitet, wird seine Welt, welche er sich immer vorgestellt hat, zur seiner Realität. Er übernimmt die Rolle eines Familienvaters, wobei hier die Frage bleibt, ob er die Rolle des Familienvaters nur annimmt oder ob er wirklich diese Person ist. Für Figuren wie Carnap bleibt diese Simulation, in welcher sich Miller befindet, Fiktion. Fakt und Fiktion gehen somit ineinander über. Das Carnap als wichtigstes Mitglied der Regierung in die fiktive Welt des 20. Jahrhundert eingreifen kann, indem er die Simulationswelt vernichtet (die für Miller reale Welt des 20. Jahrhundert wird von einer Kobalt-Bombe aus Russland zerstört), bekräftigt diese Aussage.

Eine andere Möglichkeit wäre Fakt und Fiktion in der Kurzgeschichte „Exhibit Piece“ aus der Sicht des heutigen Lesers zu bestimmen. Die simulierte Welt des 20. Jahrhundert zeigt unsere Realität; eine Welt, in der wir leben, die wir kennen. Mit seinen Vorstellungen vom 22. Jahrhundert schafft Philip K. Dicks eine fiktive Welt für den Leser, da in der heutigen Zeit noch kein Mensch sagen kann, wie die Welt im 22. Jahrhundert aussehen wird.
Eine weitere These beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit sich die Anspielungen auf Russland auf die damalige Zeit (die Kurzgeschichte „Exhibit Piece“ entstand im Jahr 1954) beziehen. In den folgenden Zeit nach dem 2. Weltkrieg gab es deutliche Spannungen zwischen den Großmächten Russland (damals Sowjetunion) und den USA.

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